Castle Rock 7
08.07.06

Pünktlich zum ersten Lied der ersten Band trafen wir im schon gut gefüllten Schloß Broich ein. Das Wetter hatte sich dazu entschlossen nicht zu warm und nicht zu kalt zu sein, genau richtig also.
So freuten wir uns auf einen schönen Festivaltag.

Remember Twilight sorgten als Opener gleich für gute Laune.
Sänger Timo gab aggressiven Gesang mit deutschen Texten von sich, unterstrichen mit Oboe, Streichinstrumenten, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Bei einem Ausflug in den Bühnengraben verlor Timo dann sein Plektrum, kein Problem Felix lieh im einfach seins. Netterweise wurde das verlorene nach einigen Liedern von einem ehrlichen Finder zurückgegeben. Für ein laut Band unglaublich tolles Gitarrensolo hatte sich Gitarrist Felix 3 Wochen lang selbst eingesperrt um zu üben,
was er dann auch vorführte.
"Das kann kein anderer" meinte Timo zur Menge. Doch einer konnte es schon vorher, war es doch das Intro zu "Vampir" von den Ärzten, neu aufgelegt von Remember Twilight und wesentlich schneller als das Original. Schnell ging auch ihr Auftritt zu Ende, schade wir hätten gern mehr gehört.

Nach der übliche Umbauphase standen The Beautiful Disease auf der Bühne.
Mit ihrer ganz eigenen Art von Musik schienen die drei Herren etwas aus dem Konzept des heutigen Tages zu fallen.
Dennoch fanden sich auch hier genügend Zuschauer und Fans ein.
Sie spielten unter anderem "Allein" und "Rose Aus Stein".
Mit seiner grotesken Mimik und Körpersprache unterstrich Sänger Chris Goellnitz die Liedtexte die teilweise sehr
zum Nachdenken anregten.

Weiter gings mit Thanateros die ein defektes Micro erwischten das erstmal ausgetauscht werden musste.
Mit Liedern wie "So High", "Dirty Old Town", "Falling Away" und "Initiation" ließen sie die Besucher tanzen.
Auch fürs Auge machten die Jungs in ihren Lederhosen sicher etwas für die eine oder andere Dame im Publikum her.
Es war jedenfalls ein sehr schwungvoller Auftritt, wir freuen uns schon sehr die Band beim Zwischenwelten wieder sehen zu dürfen...

Nun fand sich Michael Bohnes auf der Bühne ein um den Zuschauern zu danken so zahlreich erschienen zu sein. Rund 2000 Karten wurden verkauft, es blieben keine mehr für die Abendkasse über.
Und das schon zum 6ten mal, nicht schlecht oder?
Schließlich stellte er noch die Bürgermeis-terin von Mülheim vor. Sie bedankte sich ebenfalls bei allen Anwesenden und freue sich jedesmal das die Stadt Mühlheim an der Ruhr dieses Festival ausrichte, wenn es nach ihr ginge würde das auch so bleiben.
Damit sind sie wohl die einzige Stadt in Deutschland die so etwas für eine bessere Stärkung der Jugendkultur ermöglicht!?
Sie wünschte allen noch viel Spaß und verließ unter Beifall die Bühne.

Scream Silence spielten auf für ein ungewohnt fixes Bühnenspiel, laut Sänger Hardy. Aber bei dem Wetter will eh keiner Schmusen sondern Tanzen, fügte er noch lachend hinzu. Vom neuen Album Saviourine gab es die Stücke "Homecoming", "Try To Gasp" und "Creed". Ein Cover von New Model Army hatten die Jungs auch noch im Gepäck, nämlich "Living In The Rose".
Zwischendurch kam die Frage auf "Schafft ihr es noch zu tanzen?" was natürlich einstimmig bejaht wurde und so tanzte die Menge dann auch.
Vom Album Elegy gab es schließlich noch den gleichnamigen Song.

Viele haben auf sie gewartet und freuten sich nun auf Xandria. Selbstbewusst hüpfte Sängerin Lisa barfuß über die Bretter und animierte ihre Fans dazu laut zu sein. "Das müssen wir aber noch üben" forderte sie, im laufe des Konzertes klappte es auch immer besser mit dem Lautsein. Leider gab es auch hier Microprobleme und so wurde es kurzerhand ausgetauscht, einige Knackser hatte allerdings auch das neue. Ein, zweimal musste sich die Band absprechen welcher Song denn nun gespielt werden müsste.
"Das kommt davon wenn man die Setlist mit Silberstift schreibt und die Sonne scheint" entschuldigte sich Lisa.
Dennoch wußten nun alle was gespielt wird und so gab es zB "Now & Forever", "Snow-White", "Black & Silver" und "The End Of Every Story" auf die Ohren.
Und weil das Publikum so toll war verbeugte sich Lisa mitten im Auftritt vor ihnen.

Kurz vor seinem Auftritt lugte ASP schonmal aus dem Fenster des Schlosses, vielleicht um zu sehen wie die Stimmung da draußen ist?
Sie schien jedenfalls nicht schlecht zu sein als er auf die Bühne stürmte, wie üblich in voller Kriegsbemalung und diabolisch grinsend. Nach dem Intro der Show versagte mal wieder das Micro, kein Pips war zu hören.
Um die Wartezeit für ein neues zu überbrücken poste Herr Spreng erstmal eine Runde und bespaßte somit seine Fans.
Warm wurde es bei der mitgebrachten Pyroshow, auch ASP entledigte sich seines Mantels. Die Setlist gab viele alte und neuere Lieder her: "Besessen", "Welcome", "Sing Child", "Lykanthropie", "Und Wir Tanzen", "Tiefenrausch", und Werben waren nur einige davon. Beim letzten Song "Ich will brennen" kam stilvoll ein brennender Mensch und brachte den Musikern ein Bierchen zur Erfrischung, die hat er wohl auch anschließend benötigt ;-)

Kunstschnee aus Schaum begleitete den Auftakt der Headliner: Subway to Sally.
Mit "Schneekönigin" und "Eisblumen" ließ sich zumindest in den Köpfen der Besucher der Winter für eine Weile nieder. Doch schon ging es wieder in wärmere Gegenden nämlich ins "Feuerland", passend dazu gabs eine Feuershow aus der Dose die es den Menschen in den ersten Reihen heiß werden ließen. Bei "Kleid aus Rosen" griff Eric Fish selbst zu den Fackeln und spuckte Feuer, immer wieder sehenswert.
"Knochenschiff", "Sieben", "Unsterblich", "Ohne Liebe", "Die Schlacht", "Henkersbraut", "Sag dem Teufel" und viele andere Lieder gaben sie zum Besten. Beim letzten Lied packten sie 2 selbstgebastelte Flammen-werfer aus die eine mächtig heiße und große Flamme von sich gaben, da bekam man doch schon ein wenig Angst...
So einfach wollten die Fans dann aber Subway to Sally nicht gehen lassen und stimmten Julia und die Räuber an. Nach mehreren Durchgängen Blutgesang kamen sie dann doch noch mal raus und spielten das gewünschte Lied. Wieder verschwanden sie und wieder stimmte die Menge Julia und die Räuber an. "Noch sieben mal!" rief Eric im Vorbeigehen. Tatsächlich hielten alle so lange aus und die Band musste wohl wieder rauskommen. "Damit hätten wir jetzt nicht gerechnet" grinste Eric. Zur Belohnung gab es nochmal Kunstschnee und das "Seemannslied", dann war aber wirklich Schluß.

Zufrieden nach solch einem tollen Tag packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg nach Hause.
Für alle anderen fand in der Nähe noch eine Aftershowparty statt, bei der ASP u.a. noch mal für seine Fans da war..