Noch
ging es recht locker zu in der Halle, der größte
Teil saß auf dem Boden oder suchte sich ein Plätzchen
auf den Tribünen links und rechts, wir ergatterten uns
einen Platz in der ersten Reihe vor der Bühne. Viele standen
auch noch an der Garderobe an oder kauften sich beim Merchandise
Stand eine neue Farin Urlaub Ausrüstung.
Je näher der Uhrzeiger auf die 8 zurückte desto unruhiger
wurde die Meute, so langsam standen alle auf, die ersten Sprechchöre
begannen begleitet von Beifall, es wurde sich zunehmend nach
vorne gedrängt und ein Haufen Mädchen stimmten „manche
nennen es Musik“ (Mein Name ist Urlaub) an.
Noch verdeckte ein schwarzer Vorhang die Bühne den einige
Fans ab und an versuchten aus Neugierde zu lüften, doch
natürlich blieb dieser wo er war.
Als
dann endlich die Berieselungs-Musik und das Hallenlicht ausgingen
fing der größte Ansturm nach vorne erst richtig an,
es wurde gedrängelt, gekreischt und gejubelt. Die Security
hatte gleich viel zu tun um die etwas unglücklicheren Wesen
aus der Menge zu ziehen als der Vorhang fiel und das Farin Urlaub
Racing Team mit „Mehr“ gefolgt von „Glücklich“
und „Ich gehöre nicht dazu“ loslegte. In der
vorderen Mitte stand natürlich Farin Urlaub, links daneben
Nessie an der Gitarre und hinter dieser die 4 Sängerinnen
von der „LGN“-Fraktion: Annette, Celina, Simone
und Vanessa. Rechts von Farin hielt sich Cindia am Bass auf,
hinter ihr Fischi und Quitte am Saxophon plus Hardy an der Trompete.
In der hinteren Mitte auf einem Podest schlug Rachel auf ihr
Schlagzeug ein.
Nach
dem flotten Dreier begrüßte Farin seine Fans mit
„Hannover Rock City, wollt Ihr Rock?“ was natürlich
ein-stimmig bejaht wurde. „Wollt Ihr nur Rock oder Rock
mit dummen Ansagen?“ da waren sich die Fans wohl nicht
ganz so einig und Farin meinte kurzerhand „Denkt euch
die lustigen Ansagen!“
Weiter gings mit „Unsichtbar“, „Petze“
und „Wie ich den Marilyn Manson Ähnlichkeits-wettbewerb
verlor“.
Nun wurde es laut Herrn Urlaub Zeit zum singen und dafür
bräuchten wir noch einen Lautstärketest der aus einem
Dialog zwischen den beiden Tribünen und dem Bericht dazwischen
bestehen sollte. Leider war wohl die ausgewählte Melodie
doch etwas zu kompliziert für die Anwesenden und so gab
es nur ein ziemliches Durcheinander. Farin hatte Mitleid und
gab eine einfachere Melodie vor, das klappte dann schon besser
und so gings über in „Am Strand“ und „Augenblick“.
Anschließend gabs noch etwas Lob „Ihr macht alles
Richtig, Ihr Klatscht mit und so weiter, Ihr braucht garkeine
Anleitung …schade!“ jaja, das können wir schon
alle ganz toll!
Überhaupt muss man mal sagen das eine richtig gute Stimmung
in der awd-hall herrschte, so was kennt man ja nicht unbedingt
von den sonst sich eher zurück-haltenden Hannoveranern.
„1000 Jahre schlechten Sex“, „Dermitder“
und „Der ziemlich okaye Popsong“ standen als nächstes
auf der Setlist. Bei letzterem Song klappte es nicht ganz mit
Celinas Einsatz und so sang Farin den ersten Teil in Slowmotion
mit dazugehörigen Gesichtsgrimassen, „Warum klatscht
ihr so langsam?“ wurde auch von entsprechenden Bewegungen
untermalt bis sie langsam das Tempo anzogen. „So billig
kommt Ihr nie wieder zum Orgasmus!“ na wenn er das meint…
Von
der Single „Porzellan“ gab es das B-Seiten Lied
„Xenokratie“ bei dem fleißig mitgeklatscht
wurde.
Vor dem folgenden Stück tauschte Farin seine Gitarre und
gab den Fans 8 Sekunden Zeit ihre Feuerzeuge rauszuholen, wahlweise
auch die Handys, sehr modern…
In der Zwischenzeit begab sich auch Simone nach vorne, was einen
lustigen Anblick ergab wenn man den Größen-unterschied
von den beiden betrachtete. Zusammen sangen sie „Phänomenal
egal“ begleitet von stimmungsvollen Lichtern die im Publikum
aufflammten. Anschließend gab es „Sonne“,
„Apocalypse wann anders“, „Lieber Staat“
und das spanische lied „Atrás“ bei dem Celina
nach vorne kam.
Bevor
„Alle dasselbe“ angestimmt wurde entdeckte Farin
einen Gelben Zettel im Publikum den er erstmal entziffern musste:
„Farin wo ist… ohhh, der war doch grad selber hier!
Da habe ich Tonnenweise Männer und Frauen, also vor allem
Frauen dabei und dann fragst du nach DEM…“. Aber
das hielt ihn nicht davon ab seine kleine Geschichte weiterzuerzählen
auch wenn ihm wohl jemand fröhlich die Mittelfinger entgegenwinkte.
Schließlich sang er den ersten Teil auf Englisch und Portugiesisch
um dann bei Berlinerisch zu landen, da wir ja etwas Kultur in
Hannover nötig hätten, wir mit dem reinsten Hochdeutsch.
Ein neues Lied gab es mit „Der Frauenflüsterer“
welches auf der Tour zum ersten Mal gespielt wurde, unterstützt
von Anette und Vanessa.
Das
Lied worauf sich wohl die Meisten gefreut haben hatte nun seinen
Part: „Zehn Teil 1“ wurde kräftig mitgesungen
und gesprungen. „Jemand verletzt hier vorne? Wir können
auch abbrechen!“ fragte Farin nach dem ersten Springen
was natürlich ver-neint wurde. Das zweite Springen forderte
dann doch einige Opfer, aber zum Glück nicht viele. Etwas
ruhiger wurde es schließlich wieder mit „Porzellan“
und „OK“.
Um Mobbing im Tourbus, was etwas Schreckliches sei, vorzubeugen
forderte Farin die Menge auf nach dem nun folgenden letzten
Lied nicht nur seinen Namen zu rufen sondern den der über
der Bühne ausgeschrieben sei, also Farin Urlaub Racing
Team und los gings mit „Unter Wasser“.
Natürlich
schrien alle nach mehr und verlangten nach dem gesamte FURT.
Mehr bekamen sie auch in Form von „Immer noch“,
„Dusche“, „Saudade“ und „Klasse“.
Das Crowd Surfing wurde gerade bei den Zugaben richtig ausgelebt
und so sah man das ein oder andere Gesicht öfter im Bühnengraben
ankommen um dann jubelnd von Dannen zu ziehen und sich wieder
ins Getümmel zu schmeißen.
„Dankeschön! Ihr ward herrlich…wir auch..“,
verab-schiedete sich nun Farin und verschwand zum zweiten Mal
mit seinen Musikern hinter der Bühne.
Das
wurde von Zugaberufen und lautstarken Getrampel begleitet, solange
bis sich das Racing Team wieder auf die Bretter begab.
Die zweite Zugabe bestand aus „Wo ist das Problem?“,
„Abschiedslied“ und natürlich aus „Zehn
Teil 2“. Hannover Rock City hat gerockt, wir durften uns
einen kleinen bescheidenen Applaus geben und einen großen
für das Farin Urlaub Racing Team.
Die Halle leerte sich recht schnell, die Instrumente wurden
abgebaut und wir sahen dem Ganzen noch etwas zu bis auch wir
schließlich hinausgebeten wurden.
So machten wir uns auf den Weg nach Hause mit vielen Erinnerungen
an ein geniales Konzert, mal etwas anderes als unsere sonst
so üblichen Veranstaltungen.
Doch als alteingesessene Ärztefans konnten wir uns so was
natürlich nicht entgehen lassen!
Euer Black-Fascination Duo
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