ZwischenWelten
09.09.06


Nach 4 Stunden Autobahn sahen wir sie, die 2. größte Festung Europas: Festung Ehrenbreitstein wie sie sich majestätisch auf der Bergkuppel breit machte. Nur noch schnell ins Hotel einchecken, Nahrung einwerfen und schon gings los in Richtung Plateau.
Zum 5ten mal sollte hier das ZwischenWelten Festival stattfinden, allerdings erst zum 2ten mal mit live Bands. Im letzten Jahr hat uns dies schon sehr gut gefallen und so standen wir gespannt in der Schlange zum Eingang die sich rasch vorwärts bewegte.
Drinnen angekommen ging es vorbei am Tee- und Shishazelt das stark besucht wurde, dem Gothic Family Stand, der Absinthbar, diversen Futterständen, reichlich Sitzgelegen-heiten und Händlern mit Klamotten, Schmuck und Trinkhörnern. Einmal um die Ecke gegangen, eingefasst zwischen hohen Mauern, befanden sich noch Getränkestände, eine Biertheke, die erhöhte Tribüne für Rollstuhlfahrer (die übrigens keinen Eintritt zahlen mussten!) und natürlich die Musikbühne ganz am hinteren Ende.
Das Gelände war schon recht gut gefüllt mit schwarzen Wesen die bereits auf dem Weg zum Gelände von neugierigen Touristen die die Burg besichtigten beäugt wurden.

Als erster Act dieses Tages sollten Merlons Lichter auftreten, diese fingen dann auch pünktlich an und beschallten die Festung mit ihrer facettenreichen Musik.
Auch fürs Auge bekam man etwas indem die Sängerin ihren Bauchtanz vollführte.
Einigen dürfte die Band wohl noch unter anderen Namen bekannt sein, von "The Merlons Of Nehemiah" über "The Merlons" oder einfach nur "Merlons" bis hin zu "Merlons Lichter" hatte die Gruppe im Verlauf ihres 13-jährigen Bestehens viele Namen.
www.merlons.de

Die Truppe die als nächstes folgte durften wir schon auf dem Burgfolk erleben: Korpiklaani, ein lustiger Haufen Langhaariger aus Finnland der für ausgelassene Stimmung sorgt. So war es auch diesmal, viel Rumgehopse und Gepoge bestimmten die ersten Reihen bei Liedern wie „Happy Little Boozer“ „Hunting Song“ und „Beer Beer“.
Letzteren Song nahm sich Sänger Jonne zum Anlass um eine Flasche Bier in die Menge zu werfen. Ihre Landesflagge brachten die Jungs natürlich auch mit und präsentierten sie voll Stolz den Zuschauern.
Der Auftritt hat uns wieder gut gefallen, und fiel ein wenig aus dem Rahmen des heutigen Programmes, was aber keinesfalls schlecht war! Auch lustig fanden wir es das man bis spät in den Abend hinein Gitarrenspieler Cane zwischen den Besuchern herumlaufen sah, der sich mit dem ein oder anderen Fan ausgelassen über Bier unterhielt.
www.korpiklaani.com

Nun wurde es Zeit für die Letzte Instanz, die sich selber als „Schönste Band der Welt“ feiern ließ. Sänger Holly begrüßte seine Fans wie üblich mit einem lasziven Winken, den anderen Holly mussten sie leider zu Hause lassen da dieser mit Fieber das Bett hüten muss, gute Besserung an dieser Stelle!
Die Setlist gab viele Lieder her, unter anderem „Tanz“ „Kopfkino“ „Kalter Glanz“ und natürlich das „Schönste Lied“.
Nach fast einer Stunde wurde der letzte Song angekündigt: „Nur noch eins und da müsst ihr auch noch mitmachen!“. „Rapunzel“ sollte es schließlich sein welches aus vielen Mündern mitgesungen wurde, anschließend verschwanden die Jungs hinter der Bühne, nur um kurz darauf wieder zu erscheinen. Als Zugabe brachten sie „Das Stimmlein“ mit, ebenfalls lautstark von den Fans unterstützt. „Könnt ihr noch? Wir können nicht mehr!“ verkündete Holly, wollte aber dennoch einen Song spielen, aber der Zeitplan ließ es nicht mehr zu und so war nun wirklich Schluß mit der Letzten Instanz.
www.letzte-instanz.de

Noch voller wurde es vor der Bühne als schließlich ASP auf dem Plan stand.
Die typische Feuerwand hinter Alexander Spreng gab ihm einen grotesken Schatten-umriss als er gleich mit seiner Show loslegte und „Ich bin ein wahrer Satan“ zum Besten gab. Mit einer Spielzeit von rund 85 Minuten beglückte ASP die reichlich anwesenden Fans, entsprechend viele Songs hatten die Jungs im Gepäck, z.B. „Sing Child“ „Besessen“ „Stille der Nacht“ „Weltunter“ und natürlich den Klassiker „Und wir tanzten“. „Hier brennt das Feuer und ihr brennt mit uns, das ist schön zu sehen!“ verkündete Alexander dem begeisterten Publikum, als kleines Topping gab es ein schickes Feuerwerk am Abendhimmel zu bewundern, dafür gab es allerdings keine Zugabe, doch wenn man es richtig bedenkt ist es ja auch sinnvoller ein Lied mehr zu spielen als diese Zeit hinter der Bühne zu verbringen und auf die Zugaberufe zu lauschen um dann noch mal rauszukommen.
www.thetalesofasp.com

Die Reihen lichteten sich stark als die letzte Band des Tages auftrat, nämlich Tiamat.
Vielleicht lag es an der Kälte die schon ziemlich fies an den leicht bekleideten Menschen nagte, vielleicht hätte man auch die Reihenfolge der letzten beiden Bands im Vorfeld besser überdenken müssen.
So oder so, einige Fans blieben den Herren doch noch treu für den übrigens einzigen Tiamat-Gig in Deutschland 2006!
Davon ließen sich die Musiker dennoch nicht abschrecken und so überzogen sie sogar ihren Auftritt um einige Zeit mit einer Zugabe. Zum Schluss musste die Gitarre noch diverse Dinge über sich ergehen lassen und wurde gegen so ziemlich alles gehalten was gerade im Weg war, dazu gehörte dann auch die komplette Band die sich wie kleine Kinder um sie herumscharten um ihr die wildesten Töne zu entlocken.
Doch auch das war irgendwann einmal zu Ende und somit auch der heutige Tag…
www.churchoftiamat.com


… zumindest was die live Bands anging, denn neben dem Shishazelt legte nun DJ D für die verbliebenen Besucher Musik auf.
Uns war es allerdings schon viel zu kalt und somit machten wir uns auf um noch einmal die Aussicht auf das nächtliche Koblenz zu genießen.
Wieder wird uns das ZwischenWelten in guter Erinnerung bleiben, alles war gut organisiert, der Zeitplan wurde gut eingehalten und auch sonst war es eine schöne Atmosphäre die wir im nächsten Jahr sicher wieder besuchen werden!
Außerdem hatte das Festival mit Abstand die günstigsten Getränkepreise aller von uns besuchten Festivals!!!
Vielen Dank an die Veranstalter für dieses tolle Festival!